Tervetuloa Hampuriin – Willkommen in Hamburg!

Patric Granholm lehrt seit 2001 an der Turku University of Applied Sciences (TUAS), einer finnischen Hochschule, mit der die HAW Hamburg eine langjährige Kooperation verbindet. Als Andreas Baumgart, Professor am Department Maschinenbau und Produktion im Dezember 2018 den Kontakt sucht und einen Jobtausch vorschlägt, ist Granholm sofort interessiert und die beiden beginnen mit den Vorbereitungen. Seit dem 11. August 2020 lebt Granholm nun in Hamburg und freut sich auf sein erstes Semester an der HAW Hamburg.

Patric Granholm in Hamburg

Abenteuer Hamburg

Obwohl er vorher keinen besonderen Bezug zu Hamburg hatte, nahm Granholm die Idee, für ein Jahr etwas Neues zu erleben, mit Begeisterung auf. Es sei definitiv ein Ziel, diese Art langfristigen Austauschs voranzutreiben, berichtet Granholm im Gespräch mit dem International Office. Von seiner Zeit in Hamburg verspricht er sich neue Perspektiven und Lehrerfahrungen sowie neue Forschungskontakte. Sein Fokus liege dabei auf numerischer Simulation im Strahlenschutz, jedoch sei er auch offen für neue Felder, zum Beispiel beschäftige er sich in letzter Zeit viel mit Ethik im Ingenieurwesen. Zudem freut er sich darauf, seine eingerosteten Deutschkenntnisse zu reaktivieren. Das Gesprochene zu verstehen, falle ihm derzeit noch leichter als selbst zu sprechen, sagt er und bittet gerade zu Beginn seines Aufenthaltes um Nachsicht.

Sein Berufs- und Lebensweg

Geboren und aufgewachsen in Helsinki, verschlägt es Granholm bereits in den 1980er Jahren ins etwa 160km südwestlich gelegene Turku, um Physik zu studieren und er blieb dieser Stadt bis Anfang dieses Jahres treu. Mitten in der Corona-Krise zog er mit seiner Partnerin in ein Haus zurück nach Helsinki. An der TUAS erwirbt er in den 90er Jahren einen Masterabschluss in experimenteller Nuklearphysik und kurz darauf auch die Licentia docendi, die Erlaubnis zu lehren in Finnland, mit einem Fokus auf der elektrischen Leitfähigkeit von Polymeren. Acht Jahre lang war Granholm Leiter des internationalen Informatik-Programms und seit 2018 leitet er den Bereich Chemieingenieurwesen. Mit etwa 10.000 Studierenden ist die TUAS die viertgrößte Hochschule des Landes und eine von drei Hochschulen in Turku selbst. Dies mache die Stadt sehr jung und lebendig, berichtet Granholm.

Ein Jahr an der HAW Hamburg in besonderen Zeiten

An der HAW Hamburg wird Granholm an der Fakultät Technik und Informatik, im Department Maschinenbau und Produktion, Mathematik und verwandte Fächer wie MATLAB unterrichten. Er freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit den deutschen Kolleg*innen und den Austausch über Lehrmethoden. Dem Einfluss von COVID-19 auf das kommende Semester steht er zwiegespalten gegenüber: er hoffe definitiv auf Präsenzlehre, um einen umfassenden Einblick in den deutschen Hochschulalltag zu bekommen, jedoch wäre es auch interessant zu erleben, wie Lehrstrategien und Didaktik neu gedacht werden, um sie der Situation anzupassen.

Auch wenn ihm seine beiden erwachsenen Kinder und die Enkelkinder fehlen werden, ist es zumindest ein Lichtblick, dass auch seine Partnerin zeitweise in Hamburg arbeiten wird. Außerdem hat er einiges vor: deutsche Weine probieren und für den Hamburg Marathon im April 2021 trainieren, angemeldet ist er nämlich schon. Außerdem wird er sicherlich die Möglichkeit haben, seinem Hobby Segeln nachzugehen. Ein Kollege aus dem Department hat ihm schon angeboten, einen Segeltörn auf der Elbe zu organisieren.

Wir heißen Patric Granholm an der HAW Hamburg herzlich willkommen und wünschen ihm eine spannende Zeit in Hamburg!

Autorin: Maike Kristin Lempka, „Internationalisierung zu Hause“ im International Office

Lesen Sie auch den Artikel über Andreas Baumgarts erste Eindrücke in Turku.

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