Zunächst wurden die Angaben von 573 Teilnehmer*innen bezogen auf ihre Ernährungsgewohnheiten vor und in der Pandemie ausgewertet. Erfasst werden sollte die Häufigkeit im Verzehr von 15 Lebensmittelkategorien. „Die Befragten sollten einschätzen, ob sie bestimmte Lebensmittel gleich viel, gar nicht oder häufiger vor und während der Pandemie verzehrten“, sagt Prof. Dr. Sibylle Adam, Ernährungswissenschaftlerin an der Fakultät Life Sciences.
Laut der Ernährungsumfrage arbeiteten in dieser Zeit 62 Prozent der Befragten im Homeoffice, 38 Prozent arbeiteten am normalen Arbeitsplatz. Dabei beantworteten mehrheitlich Frauen die Umfrage (82 Prozent). „Es zeigte sich, dass die Arbeitnehmer*innen in Deutschland ein robustes Ernährungsverhalten aufweisen, welches demnach auch in Ausnahmesituationen aufrechterhalten werden konnte“, so Prof. Adam.
Mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch
Die Studie zeigt: In den Kategorien Brot und Getreideflocken, Kartoffel, Nudeln und Reis, Milch und Milchprodukten, Pflanzenöle, Butter und Margarine sowie Wasser und ungesüßten Getränken sind die Verzehrmengen bei über 70 Prozent der Befragten vor und während der pandemiebedingten Einschränkung gleich geblieben.
Dazu zeichnet sich ein Trend in Richtung der Ernährungsempfehlungen der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ hinsichtlich der Auswahl der Lebensmittel ab: Einige empfohlene Lebensmittel wurden während der COVID-19-bedingten Einschränkungen häufiger verzehrt. Das betrifft die Lebensmittelkategorien Brot und Getreideflocken (18,2 Prozent der Befragten), Kartoffeln, Nudeln und Reis (14,3 Prozent), Gemüse (27,4 Prozent), Obst (21,5 Prozent) und Wasser beziehungsweise Getränke (20,1 Prozent). Dagegen wurden Fleisch, Wurst und Aufschnitt von 15,1 Prozent der Befragten im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie weniger verzehrt. Lebensmittel aus den Kategorien Süßigkeiten und Knabberartikel (25,5 Prozent) sowie alkoholische Getränke (20,4 Prozent) wurden während des Lockdowns häufiger verzehrt als in der Zeit vor der Pandemie.