„Die Konzerte sind sehr gut gelaufen, obwohl es eine Uraufführung war. Also Werke, die keiner kannte. Mich hat besonders gefreut, dass das dem Besucherandrang keinen Abbruch getan hat“, sagt Chorleiterin Uschi Krosch. Über 400 Karten wurden jeweils an den beiden Abenden für die Konzerte in der Kirche St. Johannis Harvestehude verkauft. „Am Samstag war die Kirche brechend voll. Wir konnten noch sehr viele Karten an der Abendkasse verkaufen“, sagt Krosch. Die vollen Reihen und der lange Applaus für die zwei jungen Komponisten Johannes Hofmann und Max Andrzejewski, den Chor, das Saxophonquartett „clair-obscure“ und das Schlagzeugquartett „Elbtonal Percussion“ sprachen außerdem Bände.
Vielfalt und Toleranz
Die Themen des Programms: Vielfalt und Toleranz, Ambiguitätstoleranz – also die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen – sind nicht nur aktuelle Themen, sondern passen zur HAW Hamburg – ein vielfältiges Hochschulprogramm, Studierenden aus allen Ländern und der interdisziplinäre Anspruch. „Besonders der Ansatz der Toleranz von Mehrdeutigkeit hat mich fasziniert, weil ich denke, dass Freiräume um Dinge auszuprobieren immer kleiner werden. Diese braucht es aber damit sich Kreativität entfalten und neue Perspektiven eingenommen werden können. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern“, erklärt Krosch.
Gemeinsam mit den zwei Komponisten entwickelte sich das Programm. So kamen nicht nur die Wünsche der HAW Hamburg zum Jubiläum „etwas Besonderes“ zu machen, sondern auch zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Thema zusammen. „Es war auch für die Chormitglieder eine spannende Erfahrung die Komponisten, deren Arbeitsweisen und Denkansätze kennenzulernen“, sagt Krosch.
Den Jubiläumsfeierlichkeiten in der Elbphilharmonie am 8. April 2020, bei dem Ausschnitte aus dem Programm aufgeführt werden, schaut Uschi Krosch nun freudig und guter Dinge entgegen. „Der Chor hat am Wochenende formidabel abgeliefert und zusammen mit dem Ensemble waren sie sehr engagiert und konzentriert bei der Sache. Die Freude an der Musik und gemeinsam etwas richtig Gutes auf die Beine zu stellen, begeistert alle. Nach dem Auftritt in der Carnegie Hall im letzten Jahr sind wir jetzt sehr gespannt und freuen uns auf die Elbphilharmonie!“, sagt Krosch.