Erstmalig wurden junge Menschen mit geistigen Behinderungen selbst dazu befragt, wie sie ihre Freizeit gestalten möchten und was sie sich von Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit wünschen. In qualitativen Interviews wurden in Hamburg und Ostholstein insgesamt 18 junge Menschen zwischen 12 und 19 Jahren befragt.
Folgende Fragen standen im Vordergrund: Was ist jungen Menschen mit geistigen Behinderungen für ihre Freizeit wichtig? Wie nutzen sie Angebote der Kinder- und Jugendarbeit wie beispielsweise Jugendzentren oder Jugendverbände? Was möchten sie dort erleben und was wünschen sie sich an weiteren Angeboten? Neben den Interviews wurden zudem Expert*innen-Interviews mit Fachkräften der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendarbeit geführt sowie gemeinsame Workshops durchgeführt. Das Projekt, das noch bis Ende 2023 läuft, wird auf Grundlage der Ergebnisse einen Handlungsleitfaden vorlegen und diese in Form eines Buches darstellen.
„Gemeinschaft, Verantwortungsübernahme, Bildung und Integration sind zentrale Potenziale von Kinder- und Jugendarbeit, wie sie in Jugendzentren und Jugendverbänden erfahren werden können. Jugendlichen mit geistigen Behinderungen eine stärkere Teilhabe an der Vielfalt der Angebote zu ermöglichen, ist das Ziel unserer Forschung und ein Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiven Kinder- und Jugendarbeit, die gesetzlich wie menschenrechtlich vorgeschrieben ist“, sagt Prof. Gunda Voigts, Forschungsleiterin der Studie am Department Soziale Arbeit. „Durch die Befragung wissen wir nun, was diese Jugendlichen selbst darüber denken und können so Anregungen für die Praxis geben“, ergänzt Katharina Przybylski, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. Sie hatte die Interviews geführt.
AKKREDITIERUNG BEIM FACHTAG
WANN: 24. Mai 2023 von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr
WO: Haus der Jugend Kirchdorf-Süd, Krieterstraße 11, 21109 Hamburg
Anmeldung:inklusivejugendarbeit (at) haw-hamburg (dot) de
WEITERE INFORMATIONEN
"Mit den Augen von Jugendlichen" - Was braucht inklusive Jugendarbeit? (padlet.com)