Technologien wie Künstliche Intelligenz, tiefgreifende Veränderungen in der Nachrichtennutzung junger Menschen sowie die Digitalisierung insgesamt beeinflussen das Berufsbild und erweitern die Kompetenzanforderungen im Journalismus. „Der Journalismus muss sich verändern, und zwar nicht nur von innen, sondern auch von unten und von außen. Das heißt: Die journalistische Ausbildung muss sich dringend wandeln“, sagt Prof. Dr. Christian Stöcker, Studiengangsleiter für den Master Digitale Kommunikation an der HAW Hamburg. Unter seiner Anleitung haben die Masterstudierenden Mali-Janice Paede und Maximilian Kaiser deshalb mit mehr als 20 Expert*innen aus journalistischer Praxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft darüber gesprochen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten angehende Journalist*innen lernen sollten und wie sich auch Medienhäuser künftig aufstellen müssen.
Das aus den Interviews entstandene Whitepaper fasst die gesammelten Antworten und Meinungen zusammen und liefert zehn Skills als Empfehlung für künftige journalistische Ausbildungen. So sollten angehende Journalist*innen etwa in der Lage sein, öffentliche Diskurse zu moderieren und mit dem Publikum über verschiedene Kanäle zu kommunizieren, denn die Gatekeeper-Rolle von Medien existiert längst nicht mehr. Um der zunehmenden Nachrichtenmüdigkeit zu begegnen, sollten Journalist*innen ihrem Publikum zudem Orientierung bieten, Komplexität reduzieren und auch konstruktive Ansätze verfolgen – gerade, wenn ein jüngeres Publikum erreicht werden soll. „Wir leben in einer Welt, in der es unglaublich viele Krisen gibt, und die junge Generation beschäftigt sich sehr stark damit. Die wissen, was abgeht. Aber sie wollen das auch verstehen. Und ich glaube, deswegen muss Journalismus viel verständlicher sein und Hintergründe und Zusammenhänge erklären können“, sagt etwa Hatice Kahraman, Redaktionsleiterin bei Salon5 und einer der befragten Expert*innen.