Prau Prof. Julia Padberg, Prof. Martin Becke – Sie und Ihre Mitstreiter*Innen möchten mehr Nachhaltigkeitsaspekte in die Lehre der Informatik bringen. Könnten Sie uns einen Überblick über die CS4F und deren Ziele geben?
Prof. Padberg: Das CS4F-Lab, Teil der “Computer Science for Future”-Initiative des Departments Informatik, zielt darauf ab, Nachhaltigkeitsaspekte in die Informatiklehre zu integrieren, aber auch in die Durchführung des Studiums sowie in die Forschung. Dazu werden Mikromodule entwickelt, die Studierenden praxisnahe und interaktive Lernmöglichkeiten bieten, um das Bewusstsein für die Verantwortung der Informatik in Bezug auf ökologische und soziale Herausforderungen zu schärfen. Diese Lernangebote sind aber auch interessant für alle, die verstehen wollen, in welchen Freiheitsgraden die Informatik agieren kann.
Neben den Mikromodulen haben wir verschiedene Informationen auf unserer Landing Page zusammengetragen, auf der Sie alles über die Organisation von CS4F, das Nachhaltigkeitslabor (NahLab) und die aktuellen Ansprechpartner erfahren können. Dort finden Sie auch unsere Flyer in Deutsch und Englisch sowie weitere Informationen zu unseren Aktivitäten.
Was beinhalten diese Mikromodule und wie sind sie strukturiert?
Prof. Becke: Mikromodule sind kompakte, digitale Lerneinheiten, die flexibel in bestehende Kurse integriert werden können, ohne die Studien- oder Prüfungsordnungen zu ändern. Jedes Modul besteht aus mindestens drei Elementen: einem Teaser, der das Interesse weckt, beispielsweise in Form einer Infografik; interaktiven Komponenten oder Vertiefungsmaterialien, wie etwa Podcasts; und einem Hintergrundpapier mit Quellen und weiterführenden Informationen für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema. Mit diesem Konzept bieten wir verschiedene Bezugspunkte für den Einsatz in der Lehre.
Welche Themen decken die aktuellen Mikromodule ab und wo sind sie verfügbar?
Prof. Padberg: Unsere aktuellen Mikromodule behandeln verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit in der Informatik. Beispielsweise geht es um die Verantwortung der Informatik für die Sinnhaftigkeit und kulturelle Verträglichkeit ihrer Systeme sowie darum, digitale Kompetenzen in der Gesellschaft zu fördern. Ein Modul thematisiert beispielsweise, wie nachhaltige Informatiksysteme CO₂-Emissionen reduzieren können. Drei unserer Mikromodule sind bereits auf der Plattform der Hamburg Open Online University (HOOU) verfügbar und wir haben den klaren Kurs, mehr anzubieten.
Gibt es aktuelle Inhalte oder Veranstaltungen der CS4F, auf die Sie hinweisen möchten?
Prof. Martin Becke: Ja, kürzlich haben wir eine neue Podcast-Folge veröffentlicht, in der über Green IT gesprochen wird. Diese Episode bietet spannende Einblicke, wie das Top-Management eines Unternehmens mit mehreren tausend Mitarbeitenden das Thema angeht. Ein absolutes Muss für alle, die nachhaltige IT vorantreiben wollen.
Außerdem planen wir im kommenden Jahr eine Reihe von Terminen, bei denen Studierende, aber auch Interessierte mit geringem Aufwand teilnehmen können. Wir führen mit unseren Partnern die Vortragsreihe weiter und werden für die Studierende in der Orientierungseinheit und Workshop Week aktiv sein. In der Außensicht ist sicher die Arbeit von CS4F in der Green Software Hamburg besonders zu benennen. Hier laden wir herzlich ein, am 31.3. mit uns nach dem Vortrag von Aydin Mir Mohammadi über Tools, SDK & Patterns für klimafreundliche Anwendungen zu reden. Die Vortragereishe Green Software hamburg ist auf MeetUp organisiert, hier können sie sich anmelden.
Dürfen Interessierte bei den CS4F mitmachen?
Prof. Julia Padberg: Ja, wir freuen uns über jede Form der Beteiligung! Interessierte können uns direkt kontaktieren, um gemeinsam neue Mikromodule zu entwickeln oder an Podcast-Produktionen mitzuwirken. Unsere bisherigen Module wurden durch das wertvolle Engagement unserer Studierenden ermöglicht, die sowohl inhaltlichen Input als auch kreative Illustrationen beigesteuert haben. Alle Materialien sind so erstellt, dass sie unter offenen Lizenzen stehen und somit frei verwendet und weiterentwickelt werden können. Jeder an der HAW kann an unseren MS-Team CS4F (Teamcode: 2hfy31i) teilnehmen und darüber Kontakt zu uns oder auch anderen Interssierten aufnehmen.