Aktuelles/Projekte
(Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer: 529484681).
Laufzeit 11/2023 – 10/2026
Abstract:
In der Praxis der Heimerziehung treten zahlreiche Anlässe für unterschiedliche Interaktionen und/oder Kooperationen zwischen der Polizei und den Einrichtungen der Heimerziehung auf, die für junge Menschen potenziell folgenreich sind. Das Ausmaß und die Art der Gestaltung des Kontaktes der Organisationen der Heimerziehung mit der Polizei sowie die Erfahrungen, Deutungen und Bearbeitungsweisen der jungen Menschen sind die zentralen Gegenstände dieses Projektes. Das Forschungsdesign beinhaltet eine Triangulation aus quantitativer und qualitativer Forschung. Es werden zunächst Typen der Interaktion und Kooperation zwischen Heimerziehung und Polizei statistisch unterschieden und mit pädagogischen Orientierungsmustern in Beziehung gesetzt. Mit Hilfe qualitativer Interviews mit Nutzer:innen wird erfasst, wie Interventionen und Präsenz der Polizei in diesen unterschiedlichen Typen von Einrichtungen von jungen Menschen erfahren, subjektiv gedeutet und verarbeitet werden. Untersucht wird, inwiefern die Polizeierfahrungen junger Menschen sowie der pädagogische Umgang mit diesen Erfahrungen für die Selbst- und Fremdpositionierungen der Betroffenen folgenreich sind. Fragen sind dabei:
- Wie werden Pädagog:innen vor dem Hintergrund von Polizeierfahrungen wahrgenommen, bspw. als Advokat:innen, als Ermittlungsgehilf:innen oder schlicht als unbeteiligte Zeug:innen von Geschehnissen?
- Wie nehmen junge Menschen in den Polizeiinteraktionen ihren Status als Subjekte wahr, wie beeinflussen Polizeierfahrungen die Perspektive auf sich selbst als gegenwärtiges und zukünftiges (Rechts-)Subjekt?
- Welche Rolle spielen die Pädagog:innen und deren Interaktionen dabei, inwiefern junge Menschen sich selbst gegenüber Institutionen als (Rechts-)Subjekte (re)positionieren können? Korrespondieren die Polizeierfahrungen und die Perspektiven junger Menschen auf diese Erfahrungen mit den Kooperations- und Interaktionstypen sowie den pädagogischen Orientierungen in den Organisationen?
Team
Prof.‘in Dr. Zoë Clark (Universität Siegen)
Prof. Dr. Tilman Lutz (HAW Hamburg)
Jonas Kohlschmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter (HAW, Hamburg)
Fabian Fritz, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Universität Siegen)
Olexandra Denysova, wissenschaftliche Mitarbeiterin (Universität Siegen)
Arne Wohlfarth, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Universität Siegen)
Moana Kahrmann, studentische Mitarbeiterin (Universität Siegen und HAW Hamburg)
- mit dem Arbeitskreis HochschullehrerInnen Kriminologie/Straffälligenhilfe in der Sozialen Arbeit: Punitive Einstellungen von Studierenden der Sozialen Arbeit. Eine kriminologische Längsschnittuntersuchung an sieben Hochschulen in Deutschland
- Fachtag "Kein Einschluss in der Jugendhilfe! Zur Tagung “Konflikte um Heimerziehung und Einschluss heute” am 4. März 2022 (Bericht und Videodokumentation)
- Hochschulübergreifende kriminologische Vortragsreihe in Hamburg: Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle im Dialog zwischen Sozialer Arbeit – Polizei – Justiz - Kriminologie
WiSe 2022/23 LINK