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Ivan Demin aus Jekaterinburg in Russland hat sowohl ein Bachelor- als auch ein Masterstudium in der Informatik an der HAW Hamburg absolviert. Den Masterabschluss machte er 2015. Heute ist er als freiberuflicher Softwarearchitekt in Hamburg tätig. Zu seinen Kunden zählt er unter anderem die Handelskammer, ein großes Hamburger DAX-Unternehmen sowie eine Hamburger Behörde.

Male person at a desk

Ivan Demin, Russland

"2009 entschied ich mich für ein Bachelorstudium der Angewandten Informatik und anschließend für einen Masterabschluss in Informatik an der HAW Hamburg. Zusammen haben die Studiengänge mich mit unterschiedlichen Skills und Fähigkeiten ausgestattet. Das Bachelorstudium gab mir einen weitreichenden Überblick über Analyse, Konzept, Design und Entwicklung von Software. Es war aber vor allem eine gute Grundlage, mich effizient in Softwaresysteme einzuarbeiten. Gerade dieser Punkt ist ausschlaggebend für den Erfolg im Berufsleben, weil die Weiter- oder Neuentwicklung eines Softwareproduktes aus einer Reihe von Programmiersprachen, Frameworks und Tools im Team besteht. Durch das Bachelorstudium habe ich gelernt, diese umfangreichen Anforderungen in Projekten zu händeln.

Während das Bachelorstudium fachlich in die Breite ging, hatte ich im Masterstudium die Möglichkeit, ein Softwaresystem in der Tiefe zu verstehen, weil ich mich über vier Semester mit einer Fragestellung meiner Wahl befassen konnte. In meinem Fall waren zusätzlich zum Studieninhalt auch die Betreuung und das Mentoring der Professoren in beiden Studiengängen exzellent. Das hat mein Interesse an dem Fachgebiet noch weiter gesteigert. Am Ende meines Studiums an der HAW Hamburg konnte ich ganze Softwaresysteme, bestehend aus mehreren Teilsystemen, auf der Basis von bestimmten Anforderungen entwerfen und selbst entwickeln.

Praxiserfahrungen im Studium sammeln


Da wir im Studium viele praktische Erfahrungen gesammelt haben, war es bei mir und vielen meiner Kommilitonen nicht verwunderlich, dass wir schon im Bachelorstudium als Werkstudenten für Unternehmen tätig waren. Im Masterstudium haben die meisten sogar schon während des Studiums im IT-Bereich eine Anstellung gefunden. Die Praxis im IT-Bereich zählt einfach mehr als die reine Theorie. Bei mir sah es konkret wie folgt aus: Ich hatte mehrere Praktika im IT-Bereich von Chemieunternehmen, eine mehrjährige Anstellung als Werkstudent bei T-Systems und anschließend mehrere Jahre eine Festanstellung in einer E-Commerce-Softwareschmiede.

Seit 2019 bin ich als freiberuflicher Softwarearchitekt in Hamburg tätig. Zu meinen Kunden zählen unter anderem die Handelskammer, ein sich im DAX befindender Konsumgüterkonzern sowie eine Hamburger Behörde. Schon während des Bachelorstudiums habe ich freiberuflich an verschiedenen Softwareprojekten gearbeitet, wie z.B. an einem Web-Relaunch für ein großes HR-Event, an einem SocialHub für eine Werbekampagne für die Otto Group sowie an einem Exponat für den IT-Gipfel in Hamburg. Hierbei habe ich viel Unterstützung von meinem betreuenden Professor Dr. Kai von Luck erhalten.

Tipps für eine freiberufliche Tätigkeit


Um die Chancen für eine freiberufliche IT-Tätigkeit zu steigern, sind zwei Faktoren ausschlaggebend. Erstens, ein weitreichendes Fachwissen in Entwicklertools, Programmiersprachen, Frameworks und Vorgehensmodellen in der agilen Softwareentwicklung. Hierbei ist es wichtig kein „Bullshit-Bingo“ zu spielen. Es ist wichtig, die Sachen in einer gewissen Tiefe zu verstehen. Dafür sind Zeit und Methodik nötig, welche man im Studium lernt. Als zweites ist das Projektportfolio wichtig, was man sich über die Jahre erarbeitet. Hierbei ist zu verstehen, dass man nicht einfach jeden Auftrag annimmt, der einem vielleicht vor die Füße fällt. Wichtig für einen Projekterfolg ist, inwieweit die andere Seite ein Gespür davon hat, wie lange eine Umsetzung in der geforderten Qualität und mit den verbundenen Kosten braucht. Kommunikation in Projekten sowie in der Entwicklung kann dabei komplett in Englisch erfolgen. Für die Anforderungserhebung ist aber ein gutes Maß an Deutsch vonnöten.

Für internationale Studierende kann ich sagen, traut euch diesen Schritt zu gehen und ein Bachelor- oder Masterstudium in Deutschland anzufangen. Denn ich kann voller Stolz sagen, dass ich meinen akademischen Weg an der HAW Hamburg bestritten habe. So fühle ich mich für die Zukunft gut aufgestellt und kann mit einem Lächeln nach vorne schauen.“  

Kontakt

Ingrid Weatherall
International Office

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