„Gesundheits­management als Führungsaufgabe“


 

Nach VUCA kommt BANI: Wie Führungskräfte mit dem Wandel in der Arbeitswelt umgehen

Veränderungen in Politik, Gesellschaft und der Arbeitswelt stellen Managerinnen und Manager vor immer größere Herausforderungen. In ihrem Seminar „Gesundheitsmanagement als Führungsaufgabe - Wirksames Gesundheitsmanagement für Führungskräfte und Organisationen im Wandel“ beleuchtet Business-Trainerin und Hochschuldozentin Helga Hudler die wichtigste Aufgabe von Führungskräften der BANI-Ära: Sie müssen Gesundheit und Wohlbefinden ihrer Beschäftigten zur Chefsache machen.

Jede Zeit hat ihre Führungskonzepte, an denen sich Manager*innen orientieren. Seit den 90er Jahren bot ihnen das Akronym VUCA – entwickelt zunächst im militärischen Kontext – eine zutreffende Weltbeschreibung, aus der sie zeitgemäße Führungsstile entwickeln mussten: V:olatile (volatil), U:ncertain (unsicher), C:omplex (komplex) und A:mbiguous (mehrdeutig) schuf den Handlungsrahmen die Notwendigkeit für agile, auf Selbstverantwortung der Mitarbeitenden basierenden Führungs- und Motivationsmodelle in Zeiten der Digitalisierung: Ein Chef fungiert hier als eine Art Coach und Primus inter pares interdisziplinärer Teams. Die Aufgabe besteht vor allem darin, die Mitarbeitenden zu motivieren, sie zu ermuntern, neue Dinge auszuprobieren und eine Kultur zu erlauben, in denen Fehler Lernerfolge ermöglichen gelten. Kurz: Der/die Vorgesetzte führen nicht über Arbeitsanweisungen, sondern werden zum Prozessbegleiter in der Transformation. Aktuell stellt der Arbeitsmarkt weitere Herausforderungen: Mit der Generation Z kommen neue Anforderungen auf die Unternehmen zu: Handlungsspielraum, Ausgleich zwischen Freizeit und Arbeit, Gesundheit, neue Arbeitszeitmodelle usw. sind Rahmenbedingungen in Zeiten des Fachkräftemangels die Führung zu gewährleisten hat.

Dieses Konstrukt trägt nicht mehr. Die Weiterentwicklung von VUCA in unserer von Chaos und Krisen geprägten Gegenwart heißt BANI – B:rittle (brüchig), A:nxious (ängstlich, besorgt), N:on-linear (nicht-linear) und I:ncomprehensible (unbegreiflich). Wie früher VUCA gilt jetzt BANI als treffende Beschreibung der Arbeits- und Lebenswelt im Wandel.

Damit ergeben sich für Führungskräfte aus dem BANI-Konstrukt zahlreiche neue Rahmenbedingungen, die Helga Hudler in ihrem Seminar „Gesundheitsmanagement als Führungsaufgabe“ am Campus Weiterbildung der HAW Hamburg aufgreift. Führungskräfte, so die Expertin, müssten heute Entscheidungen auf Basis einer unsicheren, oft unbegreiflichen Faktenlage treffen. Helga Hudler: „Der Wechsel von der Volatilität des VUCA-Konzepts zu Bruch und Zerstörung der BANI-Welt erfordert, dass Manager die Ängste und Sorgen ihrer Mitarbeitenden durch einen gesunden Führungsstil kompensieren, der in erster Linie auf Achtsamkeit und Empathie basiert“. Ziel einer gesunden Führung sei es, die psychischen Belastungen der von Unsicherheit geprägten Gegenwart in individuelle und organisatorische Resilienz der Führungskräfte wie der Mitarbeitenden zu verwandeln.

Die zentrale Frage lautet also: Wie können Führungskräfte die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden positiv beeinflussen?  Dafür gibt Helga Hudler gibt in ihrem Online-Seminar den Teilnehmenden eine breite Palette an Empfehlungen und praktischen Handlungshilfen an die Hand. An erster Stelle steht für sie die wertschätzende Kommunikation: „Studien belegen, dass vor allem ein respektvoller Umgang weniger Stress am Arbeitsplatz erzeugt und so zu einer besseren Gesundheit beiträgt.“  Auf Achtsamkeit bedachte Manager*innen könnten zudem Konflikte in Teams rechtzeitig erkennen und Lösungen entwickeln. Auch soziale Unterstützung durch die Führungskraft oder mehr Beteiligungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden, zum Beispiel in Experimentier-Workshops, seien geeignete Maßnahmen, um die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.

Der Transformationsprozess in die BANI-Welt erfordert Hudler zufolge eine passgenaue, wertschätzende Personalstrategie. Hier gehe es darum, Mitarbeitende individuell ihrem Potenzial entsprechend zu fördern und projektbasierte, selbstorganisierte Arbeit zu ermöglichen. Wichtig sei es zudem, die Bedürfnisse junger Mitarbeiter*innen der Generation Z zu erkennen – beispielsweise den weit verbreiteten Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life Balance, nach Flexibilität, Sinn und Unabhängigkeit.

Auf organisatorischer Ebene bietet sich ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement an. Es stärkt die Zufriedenheit und Identifikation mit dem Betrieb, zahlt zudem auf das Unternehmensimage ein und sorgt nachweislich für weniger Krankheitstage.

Die Umsetzung dieser und anderer Maßnahmen „gesunder“ Führung erfordert ein breites Spektrum an Kompetenzen. Führungskräfte in Zeiten von Umbrüchen und Transformation müssen auf mehreren Ebenen denken und handeln können, so Helga Hudler: kommunizieren, Konflikte erkennen und lösen, empathisch und flexibel agieren und mit einer offenen Haltung den digitalen Wandel begleiten. Helga Hudler: „Nur mit einer offenen, lernbereiten Haltung kann ich meine Fähigkeiten im Sinne gesunder Führung professionalisieren. Das erfordert ständige Weiterbildung in Form von Seminaren, Coachings, Experimentier-Workshops und vor allem durch gesunde Selbstreflektion.“

Ausführliche Informationen zum Seminar "Gesundheit als Führungsaufgabe"  finden Siehier.......

 

Ein Beitrag von Hedda Möller