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Modellbau

Die kleinste Rolltreppe der Welt

Die Studierenden von Prof. Hans-Joachim Schelberg konstruieren und fertigen Funktionsmodelle im Modelleisenbahnmaßstab 1:160. Nun ist das Projekt auf der größten Modellbauausstellung der Welt zu Gast, der Intermodellbau in Dortmund. Hier ist nicht nur die kleinste Rolltreppe der Welt zu sehen, sondern auch Brücken, Einkaufszentren, Autos oder Vergnügungsparks – alles im Kleinstformat. Ausgedacht, erarbeitet und umgesetzt von Maschinenbau-Studierenden der HAW Hamburg.

Sieht aus wie in echt: Die Miniatur-Rolltreppe, die Studierende im Studiengang Maschinebau und Produktion entwickelt und gebaut haben.

„Das, was uns von Hobby-Modellbauern unterscheidet“, erklärt Prof. Hans-Joachim Schelberg, „ist, dass unsere Modelle nach ingenieurwissenschaftlichen Standards entwickelt, konstruiert und gefertigt werden“. Was er damit meint: Die Mini-Brücken, Mini-Aufzüge oder Mini-Kräne sind aktuell zwar Einzelstücke, könnten aber prinzipiell auch in Serie produziert werden. Mit seinem Projekt „HAWwer Rail“ ist Prof. Schelberg nun vom 20.-23. April 2023 auf der größten Modellbaumesse der Welt zu Gast, der Intermodellbau in Dortmund. Vielleicht, so hofft, er, findet sich dort eine Firma, die bereit wäre, einige der detailgetreu erarbeiteten Modelle aufzugreifen.

Die kleinste Rolltreppe der Welt

Vor kurzem haben Schelbergs Studierende im Entwicklungsprojekt des Masterstudiengangs "Konstruktionstechnik und Produktentwicklung im Maschinenbau" eine Miniaturrolltreppe entwickelt, konstruiert und gefertigt. Was der Laie nicht weiß: Die Rolltreppe deckt ein großes Spektrum des Ingenieursstudiums ab. Mechanik, Elektrik, Elektronik und Software müssen im Miniaturnachbau wie im großen Vorbild optimal zusammenwirken, damit das Ergebnis für den Betrachter stimmig wirkt. Daher müssen sich die Studierenden mit wichtigen Anforderungen und Rahmenbedingungen auseinandersetzen: Sie müssen die Funktionen einer Miniaturrolltreppe definieren, aber auch die Grenzen der Fertigung via 3D-Druck und Lasercut ebenso wie die sinnvolle Montage der Komponenten ausloten. Eine der wichtigsten Fragen bei miniaturisierten Funktionsmodellen lautet dabei: Wohin mit der Technik? Denn Bauraum ist Mangelware in der Welt der kleinen Dinge. Die Stufen der Rolltreppe sind beispielsweise nur 4 Millimeter breit, die Treppe ist nur 35 Millimeter lang.

Das, was uns von Hobby-Modellbauern unterscheidet: unsere Modelle werden nach ingenieurwissenschaftlichen Standards entwickelt, konstruiert und gefertigt.

Prof. Dr. Hans-Joachim Schelberg, Department Maschinenbau und Produktion

Teams aus Studierenden entwickelten technische Lösungen, experimentierten mit der Anordnung von Komponenten, konstruierten diese und stellten Prototypen her. „Bei grundlegend neuen Entwicklungsaufgaben hat sich der so genannte „iterative Prototyping-Ansatz“ bewährt“, erklärt der Professor für Produktentwicklung. „Jede im CAD-System konstruierte Entwicklungsstufe wird zunächst als Prototyp gebaut und getestet“. Denn erst dann kann man feststellen, ob die Bauteile hinreichend genau gefertigt werden können oder ob die Materialauswahl auch wirklich optimal ist. Ist die Mechanik betriebssicher? Ist der visuelle Eindruck der Bewegung hinreichend nah am Vorbild?

Das Projekt beschreibt Schelberg selbst als „mission impossible“, eine harte Nuss. Geknackt haben sie seine Studierenden trotzdem. Mit ihrer Leistung ist er sehr zufrieden. Sieht er Verbesserungspotenzial? „Klar, immer“, so Schelberg. „Beispielsweise haben wir die Beleuchtung noch nicht eingearbeitet.“ Außerdem sei noch unklar, wie die kleinen Mini-Figuren die Rolltreppe betreten und verlassen sollen. „Aber wir arbeiten daran“. Am Ende wurde die Rolltreppe in eine liebevoll und detailverliebte Modellbau-Szene eingebettet – in einem Einkaufszentrum mit eigenem Bahnhaltepunkt.

Mehr Informationen zum Projekt HAWwer rail finden Sie hier oder auf dem Instagram- sowie Youtube-Kanal des Projekts.

Kontakt

Prof. Dr. Hans-Joachim Schelberg
Department Maschinenbau und Produktion
Digital Product Development

Berliner Tor 21
20099 Hamburg
Raum 116a

T +49 40 428 75-8797
hans-joachim.schelberg (at) haw-hamburg (dot) de

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