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Gut vorbereitet in das Studium starten

Im Februar ist das Vorbereitungsstudium für Studieninteressierte mit Fluchterfahrungen erneut mit 45 neuen Teilnehmenden ins Sommersemester gestartet. Das Angebot der Arbeitsstelle Migration bietet Studieninteressierten aus Drittstaaten die Möglichkeit, erste Studienerfahrungen zu sammeln und den Einstieg in ein Hochschulstudium optimal begleitet vorzubereiten. Eine der vielen Erfolgsgeschichten des Programms ist die von Maksym Struhovets aus der Ukraine.

Maksym Struhovets nahm im Wintersemester 24/25 am Vorbereitungsstudium teil und bewarb sich parallel erfolgreich auf einen Studienplatz an der HAW Hamburg.

„Ich habe mich erst einmal auf einen Platz im Vorbereitungsstudium beworben, aber eigentlich wollte ich Kommunikationsdesign studieren an der HAW Hamburg“, erzählt Maksym Struhovets, der aus der Ukraine nach Deutschland kam. Obwohl er schon ein deutsches Abitur hatte, fiel die Wahl auf das Vorbereitungsstudium. Dabei handelt es sich um ein Angebot aus dem Projekt BildungsCHANCE, das mit Unterstützung des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU (AMIF) an der Arbeitsstelle Migration umgesetzt wird.

Studieninteressierte aus Drittstaaten erhalten hier vertiefte Einblicke in den Studienalltag und können sich begleitet auf den Einstieg in ein Hochschulstudium vorbereiten, während das Ankommen in Hamburg und die eigene Lebensplanung in Angriff genommen, letzte Formalitäten geklärt werden und gegebenenfalls der Deutschkurs auf C1-Niveau noch abgeschlossen wird.

Neben Workshops zum Zeitmanagement oder zum wissenschaftlichen Arbeiten, Beratungen zu sozialrechtlichen oder persönlichen Fragestellungen, besuchen die Teilnehmenden reguläre Vorlesungen und Seminare in ihren gewählten Studiengängen. „Die Kurse, die ich schon besucht habe, werden anerkannt. Das ist auch ein Grund, warum ich mich für das Vorbereitungsstudium entschieden habe“, erklärt Maksym.

„Die Kurse, die ich schon besucht habe, werden anerkannt. Das ist auch ein Grund, warum ich mich für das Vorbereitungsstudium entschieden habe!“

Maksym Struhovets

Maksyms Wahl fiel auf die Kurse Editorial Design und Interaction Design des Studiengangs „Kommunikationsdesign“ am Departement Design. Neben dem inhaltlich und fachlich Gelernten gefiel ihm der Austausch mit seinen Mitstudierenden. Sie seien alle sehr freundlich und er habe sich sehr wohl gefühlt.

Doch viele von ihnen wussten bislang gar nicht, dass es auch Studierende in ihren Kursen gibt, die noch nicht fest eingeschrieben sind, sondern noch auf Anerkennung ihrer Hochschulzugangsberechtigung warten oder das erforderliche Sprachzertifikat erwerben müssen. Maksym erinnert sich: „Sie fanden es sehr cool und einige hätten so etwas vor ihrem Studium auch gern gemacht.“ Er wünscht sich von den Studierenden: „Wenn jemand aus dem Vorbereitungsstudium in die Gruppe kommt, dass sie auch mit der Person in Kontakt gehen.“

Gefallen hat ihm auch der Kontakt mit den Dozierenden und Professor*innen: „Ich hätte mir früher zum Beispiel nie vorstellen können, dass ich mal einen Prof duzen kann. Und, egal welche Frage man hat, auch private Fragen, kann man jederzeit stellen und bekommt sofort eine Antwort.“ Das sei schon ein Unterschied zum System in der Ukraine.

Ohne die Bereitschaft der Professor*innen an den verschiedenen Fakultäten wäre das Vorbereitungssemester und die Teilnahme an regulären Vorlesungen und Seminaren in den gewählten Studiengängen nicht möglich, aber die Erfahrungen der Teilnehmenden wie Maksym zeigen deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsstelle Migration und den Fakultäten gut funktioniert. Auch die Bewerberzahlen belegen jedes Semester neu, dass der Bedarf an solchen Angeboten hoch ist. Die Plätze sind stets schnell vergeben.

Das Angebot der Arbeitsstelle Migration hatte seine Freundin im Internet gefunden, als die beiden nach Hamburg ziehen wollten. Aber der Umzug gestaltete sich schwierig. „Es dauert lange bis man vom Jobcenter die Erlaubnis bekommt, dass man umziehen darf“, berichtet Maksym. Das Beratungsangebot der Arbeitsstelle Migration hat die beiden in diesem Prozess unterstützt, sei es im Kontakt mit dem Jobcenter oder beim Ausfüllen von Unterlagen. Es war nicht einfach: „Aber wir haben das alles hinbekommen. Frau Kasper hat uns sehr geholfen – auch mit den Bewerbungsunterlagen.“

Parallel zum Vorbereitungsstudium hat sich Maksym auf einen regulären Studienplatz beworben. Mit Erfolg! Zum Sommersemester beginnt er mit dem Bachelorstudium. Für die erfolgreiche Bewerbung waren auch die begleitenden Fachtutorien des Vorbereitungssemester zentral. Intensiv habe er sich mit einer Tutorin auf die Prüfungen vorbereitet: „Ich konnte jederzeit an die Tutorin eine Nachricht schreiben und bekam sofort eine Antwort.“

„Man sollte auf jeden Fall offen sein, wenn man Vorlesungen besucht!“

Maksym Struhovets

Den neuen Teilnehmenden, die nun im Februar mit dem Vorbereitungsstudium beginnen, rät Maksym: „Seid auf jeden Fall offen, wenn ihr Vorlesungen besucht! Dann merkt ihr schnell, dass man nicht allein ist, dass man sich immer mit jemandem anfreunden kann. Und um viele Dinge parallel zu machen, braucht man ein gutes Zeitmanagement!“

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