| Pressemitteilung

Ingenieur*innen für eine nachhaltige Zukunft

Heute geht das zweitägige „Zukunftsforum Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Technik“ der HAW Hamburg mit mehr als 200 Multiplikator*innen aus Gesellschaft, Unternehmen, Politik und Hochschulen zu Ende. Zu Gast war auch Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

Auf dem Zukunftsforum Nachhaltigkeit (v.l.n.r.): Dr. Thomas Flower, Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Prof. Dr. Frederike Masemann

Auf dem Zukunftsforum Nachhaltigkeit (v.l.n.r.): Dr. Thomas Flower, Dr. Melanie Leonhard, Prof. Dr. Frederike Masemann

Sich als Hochschule zu den 17 Nachhaltigkeitszielen/Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) zu bekennen, ist das eine. Das andere ist, konkret Veränderungen anzugehen – und beispielsweise Nachhaltigkeit in den Curricula der Studiengänge zu verankern. Wie das geht und was das für ein Ingenieursstudium bedeuten kann, darüber diskutierten Expert*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Hochschulen auf dem Zukunftsforum Nachhaltigkeit am 13. und am 14. März mit rund 200 Gästen. Geladen zu dem Austausch hatte die Fakultät Technik und Informatik, die rund 6000 Studierende in 21 Studiengängen ausbildet – zu gesellschaftlich relevanten Themen wie der Mobilität der Zukunft, der Digitalisierung oder der nachhaltigen Energieversorgung.

„Nachhaltigkeit braucht Innovation: Vielen der aktuellen Herausforderungen können wir nur begegnen, indem wir auf technische Lösungen setzen. Beispiel Klimawandel: Den Energiebedarf der Wirtschaft wollen wir künftig decken, ohne fossile Energien zu nutzen. Ohne die Herstellung von Windenergieanlagen im industriellen Maßstab und der damit verbundenen Zulieferindustrie kommt die Dekarbonisierung der Wirtschaft aber nicht voran“, sagt Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Dr. Melanie Leonhard: „Deswegen sind Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Technik kein Gegensatz, sondern unmittelbar miteinander verbunden.“

„An der HAW Hamburg verstehen wir Nachhaltigkeit als transformativ nicht nur für die gesamte Gesellschaft, sondern auch für unsere Hochschule selbst“, so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Frederike Masemann. „Wie muss ein Curriculum aufgebaut sein, damit unsere Studierenden Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit gestalten können, und zwar in zukünftigen, sich stark wandelnden und zum Teil noch nicht fest umrissenen Berufsfeldern? Unser Zukunftsforum für Nachhaltigkeit hat uns zu dieser Frage ersten wertvollen internen und externen Input gegeben. Nachhaltigkeit ist eines der strategischen Querschnittsthemen unserer Hochschule, welches wir gemeinsam mit Partnern voranbringen wollen. Das Präsidium spricht allen Beteiligten einen herzlichen Dank für diese Diskussionsveranstaltung aus.“

Auch Dr. Thomas Flower, Dekan der Fakultät Technik und Informatik und Initiator der Veranstaltung, zog eine positive Bilanz aus den Gesprächen und Diskussionen. „Wir wollten aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Ansätze denken, um die Hochschulbildung nachhaltiger zu machen. Damit die künftigen Absolventinnen und Absolventen unserer Fakultät als „Change Agents“ für ein Umdenken in Unternehmen sorgen – hin zu mehr Nachhaltigkeit in allen Dimensionen ökologisch, ökonomisch und sozial. Das Erfreuliche: Während des Zukunftsforums haben wir hierzu deutliche Unterstützungssignale aus Wirtschaft und Politik bekommen.“ 

Am gestrigen ersten Veranstaltungstag ging es vorrangig um die Innenperspektive. Lehrende und Studierende tauschten sich in Workshops aus, inspiriert durch Dr. Jennifer Maria Krah, Leiterin der Koordinationsstelle „Nachhaltigkeit an Brandenburger Hochschulen“. In ihrer Keynote „Zukunftsfähige Lehre für nachhaltige Entwicklung“ hob sie die Bedeutung von Schlüsselkompetenzen für Nachhaltigkeit hervor. Dazu gehörten beispielsweise das systemische oder vorausschauende Denken genauso wie die Umsetzungskompetenz. Befähigende Kompetenzen seien ebenfalls einzubeziehen, etwa die Problemlöse- oder interpersonale Kompetenz. Eine „zukunftsfähige Lehre“, so Krah, müsse genau diese Schlüsselkompetenzen „durch entsprechende methodisch-didaktische Ansätze gezielt fördern“.

Dazu müssten sich Lehrende viel mehr als Lernbegleitende verstehen denn als Wissensvermittler*innen. Sie sollten „handlungsorientierte Lerngelegenheiten“ schaffen, in denen die Nachhaltigkeitskompetenzen entwickelt werden können – und die Studierenden so zu einem „transformativen Lernen“ befähigen, das bestehende Weltbilder und Denkweisen hinterfragt und verändern will. 

Am heutigen Donnerstag, den 14. März, wurde die Perspektive für den Austausch mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft geweitet. Renommierte Keynote-Speaker wie Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany, oder die Bestsellerautorin Prof. Dr. Maren Urner führten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Blickrichtungen in das Thema ein. Vertreter*innen von Unternehmen und NGOs hielten Impulsvorträge, moderierte Paneldiskussionen mit Studierenden, Professor*innen, NGOs und Unternehmensvertreter*innen griffen diese kontrovers auf. Dr. Thomas Flower: „Unsere Curriculum-Entwicklungsgruppe bereitet diese vielfältigen Impulse nun auf. Nicht nur für unsere Studierenden, auch für uns als Hochschule insgesamt ist auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in unseren Studiengängen die Ausbildung der Schlüsselkompetenzen besonders wichtig.“

Weitere Informationen

Programm „Zukunftsforum Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Technik“ am 13. und 14. März 2024 an der HAW Hamburg

Kontakt

Matthias Echterhagen
Leitung Presse und Kommunikation
T +49 40 428 75 9280

matthias.echterhagen (at) haw-hamburg (dot) de

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