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PANORAIMA-Projekt

KI im Studienalltag

Das internationale Forschungsprojekt PANORAIMA – kurz für „Pan-European Network for Responsible AI Multisector Masters’ Programme“ - erforscht seit Februar 2025 anwendungsbezogen, wie Human-Centered AI (HCAI) insbesondere in Studiengänge integriert werden kann, die, zumindest auf den ersten Blick, keine besondere Nähe zu Künstlicher Intelligenz oder IT haben.

Laptop mit Icons zum Thema KI

Das internationale Forschungsprojekt PANORAIMA erforscht seit Februar 2025 anwendungsbezogen, wie Human-Centered AI (HCAI in Studiengänge integriert werden kann. Copyright: Adobe Stock / Anderson Piza

Das PANORAIMA-Konsortium, bestehend aus 16 europäischen Hochschul-, Forschungs- und Industriepartnern, stellt in dem Projekt die Entwicklung und Bereitstellung von Studieninhalten auf Masterniveau im Bereich des „Human-Centered AI“ in den Fokus. Damit soll auch Nicht-IT-Studierenden die verantwortungsvolle Entwicklung und vor allem die Anwendung von KI-Technologien vermittelt werden. „An der HAW Hamburg konnten wir mit den Masterstudiengängen Digitale Transformation der Informations- und Medienwirtschaft, International Business und Medizintechnik drei sehr unterschiedliche Fachrichtungen gewinnen, an dem Projekt teilzunehmen“, erläutert Dr. Susanne Draheim, Projektleiterin der HAW Hamburg. „Bevor wir Lehrveranstaltungen für die Studierenden anbieten, prüfen wir gemeinsam mit den Studiengangsverantwortlichen, wie genau die Inhalte gestaltet sein müssen. In diesem Prozess ist aber auch geplant, dass es von dem Gesamtprojekt zweimal im Jahr sogenannte „Blended Events“ gibt, bei denen Studierende der beteiligten Hochschulen des Konsortiums gemeinsam an wechselnden Hochschulstandorten – beteiligt sind neben der HAW Hamburg Hochschulen in den Niederlanden, Italien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien und in der Ukraine - an Projekten aus dem Themenspektrum des „Human-Centered AI“ arbeiten.“

PANORAIMA eröffnet die Möglichkeit, die gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen von KI zu reflektieren. Es geht nicht vorrangig darum, KI als Anwendung zu vermitteln, sondern ihre Bedeutung für bestehende Strukturen sichtbar zu machen.

Prof. Dr. Frauke Schade, vom Department Information und Medienkommunikation

Was es nun im ersten Schritt alles zu beachten gilt, wurde Ende Februar beim lokalen Auftakttreffen an der HAW Hamburg festgehalten. Prof. Dr. Frauke Schade, vom Department Information und Medienkommunikation sieht für ihren Studiengang „Digitale Transformation der Digital- und Medienwirtschaft“ hohe Bedarfe, KI einzubinden: „PANORAIMA eröffnet die Möglichkeit, die gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen von KI zu reflektieren. Es geht nicht vorrangig darum, KI als Anwendung zu vermitteln, sondern ihre Bedeutung für bestehende Strukturen sichtbar zu machen – etwa im Hinblick auf Entscheidungsprozesse, Verantwortlichkeiten und beim Zugang zu Ressourcen. Der europäische Rahmen des Projekts schafft dabei einen wichtigen Austausch über unterschiedliche disziplinäre und kulturelle Perspektiven hinweg.“

Der Kompetenzaufbau für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI ist für die Ausbildung der künftigen Entscheidungsträger in der internationalen Wirtschaft unabdingbar.

Prof. Dr. Michael Gille vom Department Wirtschaft

Prof. Dr. Michael Gille vom Department Wirtschaft ergänzt für den Studiengang „International Business“: „Der Kompetenzaufbau für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI ist für die Ausbildung der künftigen Entscheidungsträger in der internationalen Wirtschaft unabdingbar. Wir freuen uns, neue Konzepte für diese innovative Technologie in einem europäischen Netzwerk zu entwickeln.“ Für den Fachbereich Medizintechnik und den Studienbereich „Rettungsingenieurwesen“ hat Prof. Dr. Boris Tolg ebenfalls bereits genaue Vorstellungen: „Bei einem Ereignis mit einer großen Anzahl von Verletzten kommt es häufig auf jede Sekunde an, um Menschenleben zu retten. Da solche Ereignisse mit sehr vielen Verletzten Personen glücklicherweise nur selten auftreten, ist es besonders wichtig, die Abläufe regelmäßig zu trainieren. Für das Training, aber auch für die Nachbereitung, kann KI verwendet werden, um die Rettungskräfte zu unterstützen. Das Thema reicht weit über die reine Informatik hinaus und berührt die Bereiche Soziologie, Medizin und vor allem Ethik.“

Bei einem Ereignis mit einer großen Anzahl von Verletzten kommt es häufig auf jede Sekunde an, um Menschenleben zu retten. Für das Training, aber auch für die Nachbereitung, kann KI verwendet werden, um die Rettungskräfte zu unterstützen.

Prof. Dr. Boris Tolg vom Department Medizintechnik

Nach aktuellem Stand könnten erste HCAI-Module in rund zwei Jahren in Studiengänge an der HAW Hamburg eingebunden werden. Ziel des gesamten Projektes PANORAIMA (EU Project 101189994) ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen sowie den daraus hervorgehenden Programmen einen europaweiten Masterstandard für die Ausbildung KI- und datenbezogener Fähigkeiten zu schaffen, der menschliche Bedürfnisse und Werte in den Mittelpunkt der Technikentwicklung und -nutzung stellt.

 

 

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