Folgt man dem IPCC, welche Prognosen erwarten die Menschen – auch in Europa?
Prof. Dr. Dr. Walter Leal: Der erste Teil des jüngsten IPCC-Berichts, also der sechste Sachstandsbericht, befasst sich mit der Physik des Klimawandels. Er zeigt sehr deutlich, dass sich die globalen Wettermuster ändern.
Wir in Europa sind gegen den Klimawandel nicht immun und werden diese Veränderungen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu spüren bekommen. Sei es in Bezug auf vermehrte und intensive Regenfälle in einigen Gebieten oder lange Dürreperioden anderswo, wie etwa im Mittelmeerraum.
Auch wir in Deutschland sind den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt, einem Phänomen, das zwar global ist, dessen Auswirkungen aber vor allem auf lokaler Ebene zu spüren sind.
Wie hängen die Brände in Südeuropa und das Hochwasser in Mitteldeutschland miteinander zusammen?
Walter Leal: Dies sind einige Beispiele für die Veränderungen, die wir im globalen Wetter- und Wasserkreislauf erleben. Diese Systeme sind nicht mehr so stabil wie früher, so dass die Zahl und Häufigkeit von Extremereignissen – wie zum Beispiel das Hochwasser – nachweislich zunehmen. Während sie in der Vergangenheit eher seltener eintraten, kommen sie heute häufiger und teilweise intensiver vor.
Dies ist eine Folge der veränderten Klimabedingungen. Und diese Veränderungen sind gefährlich, weil niemand genau weiß, wo und wann die damit verbundenen Extremereignisse auftreten werden.