Unter anderem präsentierte das IW³-Team des CC4E das Teilprojekt IWm – Integrierter Wärmemarkt. In diesem Rahmen wurden neben den Arbeiten der Projektpartner Hamburger Energiewerke und dem Hamburg Institut auch die Fortschritte bei der Entwicklung des Wärmemarktplatzes am CC4E vorgestellt.
Die konzeptionellen Arbeiten zum Wärmemarktplatz wurden bereits Ende des letzten Jahres abgeschlossen und dokumentiert. Das finale Konzept besteht aus einem langfristigen Kapazitätsmarkt sowie den kurzfristigen Day-ahead- und Intraday-Märkten, die sich nun in der Implementierung befinden. Der Kapazitätsmarkt ermöglicht langfristige Wärmelieferverträge zwischen dem Netzbetreiber und den Produzenten. Dadurch wird beiden Seiten eine langfristige Planungs- und Investitionssicherheit geboten. Das CC4E-Team arbeitet derzeit an der detaillierten Ausgestaltung dieses Marktplatzes, einschließlich eines Ausschreibungsverfahrens, einer Gebotsstruktur und der Bewertung von geeigneten Tools zur Auswahl des optimalen Erzeugermixes.
Ein erster Prototyp für die kurzfristigen Marktplätze wurde erfolgreich entwickelt. Über den Day-ahead-Marktplatz wird ein Fahrplan für jede Erzeugungsanlage für den nächsten Tag erstellt, um den Wärmebedarf möglichst kosteneffizient zu decken. Da es jedoch immer zu Abweichungen kommen kann, beispielsweise durch Ausfälle oder einer abweichenden Wetterprognose, wurde zusätzlich ein Intraday-Marktplatz implementiert. Dieser ermöglicht die Anpassung der Fahrpläne an die aktualisierten Bedarfs- und Erzeugungsprognosen mehrmals am Tag.
Als nächster Schritt wird nun ein sogenannter Smart Market in den Prototypen der kurzfristigen Marktplätze integriert. Dieser berücksichtigt nicht nur die Erzeugungskosten der Wärme, sondern auch andere Anforderungen und Eigenschaften des Wärmenetzes, wie beispielsweise benötigte Temperaturen und Netzverluste, bei der Preisfindung.
Das Konsortialtreffen des Reallabors IW³ im Energiebunker Wilhelmsburg bot eine hervorragende Plattform für den Austausch von Erkenntnissen und die Vorstellung der erreichten Fortschritte bei Aufbau des Wärmemarktplatzes. Es zeigte sich erneut, dass das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt IW³ eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung der integrierten Wärmewende spielt und wegweisende Lösungen für den Fernwärmesektor entwickelt.
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