An der HAW Hamburg gibt es insgesamt 48 Sicherheitsbeauftragte. Aber welche Aufgaben beinhaltet das Amt eigentlich und wie kann es in den Arbeitsalltag integriert werden?
Neben Kolleg*innen, die sich an der HAW Hamburg als Ersthelfende engagieren, sorgen viele als Sicherheitsbeauftragte für ein möglichst unfall- und stolperfreies Studieren und Arbeiten. Besonders in den Laboren der Hochschule sind sie also unverzichtbar. Andrea Kupke, die seit 2014 die Aufgabe übernimmt, arbeitet mit Studierenden im Labor für Digitale Signalverarbeitung am Berliner Tor 7. „Im Vergleich zu Laboren, in denen mit Chemikalien oder großen Geräten gearbeitet wird, sind die Gefahrenquellen bei uns überschaubar. Als Sicherheitsbeauftragte ist meine Aufgabe unter anderem darauf zu achten, dass wir eine aktuelle Gefährdungsbeurteilung haben. Diese zeigt an, wo die Gefahren liegen und worauf man achten oder hinweisen muss. Das ist wichtig, weil in den Laboren Studierende arbeiten, die in jedem Semester eine Sicherheitseinweisung bekommen müssen, aber auch mal Schüler*innen, die mit der Umgebung nicht so vertraut sind,“ sagt sie.
Zum Start ihrer neuen Funktion an der Hochschule war natürliches vieles neu. Neben einer eintägigen Schulung durch die Expert*innen der Unfallkasse Nord stehen allen Sicherheitsbeauftragten die Kolleg*innen von der Arbeitsstelle Arbeitsschutz-, Konflikt- und Umweltmanagement (AKU) unterstützend zur Seite. Sie organisieren auch die dreimal im Jahr stattfindenden Arbeitsschutzausschüsse, bei denen aus jedem Bereich ein*e Ehrenamtliche*r vertreten ist, um mit dem Kanzler und weiteren Vertreter*innen der HAW Hamburg über hochschulweite, sicherheitsrelevante Themen zu sprechen. „Ich bekomme so Informationen aus erster Hand, die vielleicht nicht direkt mit meiner eigentlichen Tätigkeit zu tun haben, die mir aber dennoch im Arbeitsalltag helfen“, so die Laboringenieurin.
Im Arbeitsalltag bringt das Engagement ansonsten wenig zusätzliche Aufwände mit sich: Es geht hauptsächlich darum, die Sicherheit im Blick zu behalten und mögliche Mängel, wie lose Steckdosen, offene Kabel oder eine klemmende Sicherheitstür an die Laborleitung oder an die Hausmeistereien zu melden. Diese sind für die Behebung der Mängel dann zuständig. „Wer mit offenen Augen und einigermaßen verantwortlich durch die Räume geht, sieht diese Dinge sowieso, und dass wir alle uns kümmern, ist für viele Menschen selbstverständlich“, so Andrea Kupke. „Etwas aufwendigere Aufgaben entstanden, als wir den MakerSpace in unserem Department eingerichtet haben. Dort sind acht Löt-Arbeitsplätze, die mit Absaugungseinrichtungen ausgestattet werden mussten. Zusätzlich musste klar geregelt werden, wer dort überhaupt arbeiten darf und wie eine Sicherheitseinweisung aussehen muss. Aber das hat auch Spaß gemacht.“ Nach der Hochphase der Corona-Pandemie als die Maskenpflicht endete, hat sie zudem zum Schutz für vulnerable Gruppen zusammen mit den Kolleg*innen von AKU eine Gefährdungsbeurteilung entwickelt, damit in Laboren weiterhin die Masken getragen werden müssen.
Das gute Miteinander an der HAW Hamburg gelingt auch und im Besonderen durch die vielen Kolleg*innen, die sich in den unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich engagieren. Wer sich beteiligen möchte, kann sich einfach melden – vor allem an der Fakultät Design, Medien und Information (DMI) werden noch engagierte Kolleg*innen gesucht. „Dieses `Amt´ kann ich allen empfehlen, die sich sowieso schon um die Organisation in ihrem Bereich kümmern oder Gefährdungsbeurteilungen schreiben müssen. Durch diese Funktion komme ich mehr in den Austausch, lerne weitere Kolleg*innen kennen und weiß, an wen ich mich mit bestimmten Themen wenden kann. Das Team von AKU unterstützt einen zudem sehr gut und beantwortet alle Fragen, die auftauchen“, plädiert Andrea Kupke, die neben der Rolle als Sicherheitsbeauftragte auch Ersthelfende ist.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, merkt sich am besten Mittwoch, den 13. Juli, vor. Das Team von AKU und die Unfallkasse Nord laden zu einem Erfahrungsaustausch ein. Das Treffen findet in besonderen Räumen statt: Im Labor für Kabine und Kabinensysteme des Departments Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau in der Eiffestraße 51. Weitere Informationen und wie Sie sich anmelden können, finden Sie im Beschäftigtenportal. Bei Fragen können Sie sich gerne an Irene Theilen, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei AKU, wenden.
Text: Anke Blacha
Sicherheitsbeauftragte an der HAW Hamburg
Sicherheitsbeauftragte unterstützen die Hochschulleitung, die Führungskräfte sowie die Beschäftigten bei der Durchführung der Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren.
Sie bewirken durch ihre Präsenz, ihre Vorbildfunktion sowie ihr kollegiales Einwirken ein sicherheitsgerechtes Verhalten (Multiplikatoren).
Sie üben das Amt ehrenamtlich innerhalb der Arbeitszeit neben ihren eigentlichen Aufgaben aus. Sie können das Amt jederzeit niederlegen.
Sicherheitsbeauftragte tragen nicht mehr Verantwortung im Arbeitsschutz als alle anderen Beschäftigten. Damit ergibt sich für sie auch kein zusätzliches Haftungsrisiko und deshalb können Sicherheitsbeauftragte auch keine Weisungen erteilen oder Aufsicht führen.
Mehr Informationen sowie eine Liste der Sicherheitsbeauftragten finden Sie im Beschäftigenportal bzw. im AGUM.
Irene Theilen
Arbeitsschutz-, Konflikt- und Umweltmanagement
Fachkraft für Arbeitssicherheit
T +49 40 428 75-9108
irene.theilen (at) haw-hamburg (dot) de
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