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Neue Leitung Stabsstelle Gleichstellung

Mit Vernetzung Gleichstellung stärken

Seit dem 1. Juni 2023 ist Dr. Stephanie Rose Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung. Die Stabsstelle ist die Anlaufstelle für Studierende und Beschäftigte bei Fragen zur Vereinbarkeit von Studium oder Beruf und Familie, in Fällen von Diskriminierung oder sexueller Belästigung.

Porträtbild von Stephanie Rose, Leitung der Stabsstelle Gleichstellung

Seit dem 1. Juni 2023 ist Dr. Stephanie Rose Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung.

Stephanie Rose hat bei ihrer Arbeit alle Angehörigen der Hochschule im Blick. Wir haben mit der promovierten Sozialökonomin über ihre ersten Wochen an der HAW Hamburg und ihre Pläne für die Stabsstelle sowie die Themen der Gleichstellung gesprochen.

Sie sind seit ein paar Wochen an der HAW Hamburg – welchen ersten Eindruck haben Sie von der Hochschule?
Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und habe in den ersten Tagen schon viele engagierte Kolleg*innen auch über das Team hinaus kennengelernt. In den Gesprächen merke ich, dass sie etwas bewegen wollen. Durch die Umbrüche und Veränderungen, die die HAW Hamburg gerade prägen, gibt es die Chance, viel zu bewegen und zu gestalten.

Die HAW Hamburg ist mir hier als eine der Vorreiterinnen aufgefallen, beispielsweise damit, dass der Verein Arbeiterkind.de an die HAW Hamburg angedockt wurde, um damit Bildungsungleichheit zu begegnen.

Dr. Stephanie Rose, Leiterin Stabsstelle Gleichstellung

Sie waren zuvor u.a. Referentin für Gleichstellung an der HafenCity Universität (HCU) und Fachsprecherin der Linken für Diversity, Wissenschaftspolitik und Soziales in der Hamburger Bürgerschaft. Wie haben sie die HAW Hamburg im Bereich Gleichstellung von außen wahrgenommen?
Als ich an der HCU war, ist mir die HAW Hamburg sehr positiv aufgefallen, weil sie sehr gut aufgestellt war und ein großes Team hatte. Mit der Verbindung von Gleichstellung und Familienbüro wurde schon früh der Fokus auf die Vereinbarkeit von Beruf oder Studium und Familie gelegt. Die dauerhafte Zertifizierung als familienfreundliche Hochschule ist ein sehr guter Beleg dafür. Mein Blick von der HCU auf die HAW Hamburg war also ein sehr neidischer.

Als Abgeordnete habe ich noch stärker darauf geschaut, wie die Hamburger Hochschulen im Bereich Gleichstellung und Diversity ausgestattet sind. Die HAW Hamburg ist mir hier als eine der Vorreiterinnen aufgefallen, beispielsweise damit, dass der Verein Arbeiterkind.de an die HAW Hamburg angedockt wurde, um damit Bildungsungleichheit zu begegnen. Das Verständnis von Diversity, und auch das Diversity Audit haben an der Hochschule so schon eine lange Tradition.

Welche Innenperspektive hat sich für Sie in den ersten Tagen zum Bereich Gleichstellung ergeben und welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Arbeit setzen?
Das Team der Gleichstellung hat in den vergangenen Wochen und Monaten viele personelle Veränderungen erlebt und ist deutlich kleiner geworden. Parallel sind wir in einer sehr arbeitsintensiven Phase – beispielsweise müssen die Konzepte für den Gleichstellungsplan Wissenschaft und das Diversity Audit bis Ende des Jahres fertig gestellt werden.

Es gibt dazu viele Akteur*innen, die etwas bewegen wollen, auch in den Fakultäten. Und ich bin mir sicher, dass wir – gut vernetzt – noch viel mehr erreichen und verändern können. Daher ist mein Ziel, neben den thematischen Projekten, mehr Vernetzung, Sichtbarkeit und Akzeptanz für die Themen der Gleichstellung zu schaffen. Ich kann mir gut vorstellen, Konferenzen zu veranstalten, bei denen wir Synergien ausfindig machen und vor allem nutzen – und das gemeinsam mit allen beteiligten Personen. Ich möchte auch gerne Wissenschaftler*innen dazu einladen sich einzubringen, die sich in ihrer Lehre der Forschung mit dem Thema Gleichstellung befassen.

Gleichstellung ist ein Querschnittsthema und liegt nicht ausschließlich in der Stabstelle, sondern betrifft die gesamte Hochschule und wird im besten Fall von allen Angehörigen zusammen gedacht und umgesetzt. Zugleich hat Gleichstellung Schnittmengen mit anderen übergeordneten Themen, wie Nachhaltigkeit und Internationalisierung.

Gleichstellung ist ein Querschnittsthema und liegt nicht ausschließlich in der Stabstelle, sondern betrifft die gesamte Hochschule und wird im besten Fall von allen Angehörigen zusammen gedacht und umgesetzt.

Dr. Stephanie Rose

Das Präsidium mit der neuen Präsidentin und neuen Präsidiumsmitgliedern hat sich gerade neu aufgestellt. Sie kommen also in Zeiten personeller Veränderungen an die HAW Hamburg. Welche Chancen sehen Sie, gerade jetzt die Leitung der Stabsstelle Gleichstellung zu übernehmen?
Es ist ein großer Vorteil jetzt zu starten, da vieles neu gedacht und aufgestellt wird. Zugleich ist es auch eine Herausforderung, da Einarbeitung und drängende Projekte parallel laufen. Ich sehe es zudem als große Chance, dass das Thema Gleichstellung mit dem Wechsel im Präsidium nun Chefinnensache ist.

Auch in der Stabsstelle stehen wir vor Neuaufstellungen: Die Kollegin Andrea Bettels wird für ihre Arbeit im Personalrat zu 50 Prozent freigestellt, wir bekommen neue Drittmittel und wir wollen das Thema Diversity wieder aufbauen. Diversity wird ein immer wichtigeres Thema – Forschungsgelder sind häufig mit Diversity-Vorgaben verbunden. Forscher*innen müssen hier also fit sein. Und für viele Studierenden ist es ein sehr wichtiges Thema und wird für die Hochschule bei einer stärker internationalen Ausrichtung relevanter. Zudem ist Diversity für ein angenehmes und offenes Arbeitsklima nicht zu unterschätzen. Als Arbeitgeberin der Zukunft braucht die HAW Hamburg dafür Strukturen.

Damit sich das gesellschaftlich ändert, haben wir an der Hochschule die Aufgabe, die jungen Frauen zu fördern und zu „empowern“, damit sie zukünftig dieselben Chancen haben wie ihre Kommilitonen.

Dr. Stephanie Rose

Gleichstellung klingt etwas verstaubt – warum ist das Thema für unsere Studierenden topaktuell?
Viele junge Menschen wissen häufig gar nicht, wie viel Ungleichheit es zwischen den Geschlechtern noch gibt. Frauen lernen das aber meist spätestens beim Berufseinstieg. Damit sich das gesellschaftlich ändert, haben wir an der Hochschule die Aufgabe, die Studierenden aufzuklären und die jungen Frauen zu fördern und zu „empowern“, damit sie zukünftig dieselben Chancen haben wie ihre Kommilitonen. 

Und zum Abschluss: Wo können Studierende und Beschäftigte mit Ihnen ins Gespräch kommen und Sie am Campus treffen?
Ich bin eigentlich überall dort zu finden, wo es Kaffee gibt, und dort dürfen mich Studierende und Mitarbeitende auch gerne direkt ansprechen und mit mir ins Gespräch kommen.

 

Interview: Anke Blacha

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