Hauptpraktikum in Shanghai

Im Rahmen meines Maschinenbaustudiums habe ich mein Pflichtpraktikum bei der Firma "Miji Design Germany" in Shanghai absolviert. Diese Firma produziert Küchengeräte, darunter hauptsächlich mobile und stationäre Induktionskochfelder.

Das Projekt, an dem ich zu Beginn alleine, später gemeinsam mit zwei chinesischen Studenten hauptsächlich gearbeitet habe, sah die Entwicklung eines mobilen Kochtisches vor, in den ein Miji-Induktionskochfeld integriert werden kann. Nach verschiedenen Konzepten und Entwürfen wurde ein erster Prototyp gefertigt, welcher bei der "Chinese International Import Expo 2019" (CIIE) zum Einsatz kam. Daraus konnten erste Erkenntnisse bezüglich Anwenderfreundlichkeit in Betrieb und Montage gewonnen werden, welche bei darauffolgenden Entwürfen Berücksichtigung fanden.
Darüber hinaus habe ich die Übersetzung eines Nutzerhandbuches für einen Dampfgarofen erstellt.
Bei der Umsetzung eines weiteren Entwurfes für einen Kochtisch einer externen Designfirma war ich zudem maßgeblich beteiligt, indem ich Telefonkonferenzen geführt und konstruktive Maßnahmen umgesetzt habe.

Gewohnt habe ich auf dem Campus der "University of Shanghai for Science and Technology" in einem Studentenwohnheim für internationale Studenten.
In positiver Erinnerung bleiben mir Freundschaften, die ich in meinem Dorm oder bei Squash-Turnieren gemacht habe, eine Sightseeing-Reise nach Peking, eine Wanderung in den Yellow Mountains und viele weitere Unternehmungen. Auf fachlicher Ebene konnte ich meine Kenntnisse im Umgang mit CAD-Programmen ausbauen.
Schwierig war die alltägliche Kommunikation ohne Chinesisch-Kenntnisse, da die wenigsten Englisch sprechen. Die chinesische Küche ist interessant, hat aber nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen. Westliche Online-Dienste wie WhatsApp, Google oder YouTube sind in China nur mit einer VPN nutzbar.
Aufgrund des sich rasant verbreitenden Corona-Virus und den damit verbundenen Reiseeinschränkungen habe ich meine Rückreise um einen Monat vorgezogen. Dies war zwar sehr schade, aus Erzählungen weiß ich aber, dass es im öffentlichen Alltag erhebliche Einschränkungen gab.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich beim Shanghai Hamburg College (SHC), welches mir diese tolle Erfahrung ermöglicht hat.

Thomas Kamolz, Studiengang Maschinenbau / Energie- und Anlagensysteme, 9. Semester