| Campus
Aktion „Stadtradeln“ 2021

Lärm- und emissionsfrei durch die Stadt

Andrea Kupke ist seit 2005 im Labor für Signalverarbeitung am Department Informations- und Elektrotechnik tätig und betreut auch den MakerSpace, in dem Interessierte ihre eigenen Projekte verwirklichen können. Bereits zum vierten Mal ist Kupke Teamkapitänin der HAW Hamburg bei der Aktion „Stadtradeln“. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.

Andrea Kupke auf einem Rad auf einem Radweg im Park

Andrea Kupke ist seit 2005 im Labor für Signalverarbeitung am Department Informations- und Elektrotechnik tätig und engagiert sich für die Aktion "Stadtradeln".

Frau Kupke, was ist Ihre Motivation fürs Fahrradfahren und was kann ein Fahrrad, das andere Fortbewegungsmittel nicht können?
In erster Linie macht Radfahren Spaß und durch die Bewegung draußen den Kopf frei. Ich fahre lärm- und emissionsfrei durch die Stadt und verbrauche kaum Platz dabei, davon profitieren alle. Normalerweise kann ich direkt am Ziel parken und es gibt Verbindungen, die mit dem Auto nicht genutzt werden dürfen – also ist das Fahrrad auf kurzen Strecken auch schneller als ein Auto. Da Hamburg kaum Steigungen hat und es meistens nicht regnet, ist das Fahrrad für mich das ideale Verkehrsmittel.

Die Aktion Stadtradeln findet zum zweiten Mal in Pandemie-Zeiten statt – wie wirkt sich das auf die Teilnehmenden-Zahlen aus?
Noch ist das nicht abzuschätzen. Generell hat das Radfahren anteilig am Verkehr stark zugenommen während der Pandemie, allerdings werden insgesamt natürlich weniger Wege zurückgelegt. Das Stadtradeln ist eine Aktion, bei der man auf Abstand gemeinsam im Team radelt, also ideal in dieser Zeit.

Die Pandemie scheint jedoch weniger Einfluss zu haben als der in Hamburg gewählte Zeitraum, der seit 2019 leider in der vorlesungsfreien Zeit liegt.

Wenn ich mich bislang nicht angemeldet habe – wie kann ich noch mitmachen und warum sollte ich dabei sein?
Bis zum letzten Tag des Aktionszeitraumes vom 1.-21. September ist eine Anmeldung beispielsweise auf der Website der HAW Hamburg oder direkt bei Stadtradeln möglich. Alle Kilometer, die jemand ab dem 1. September gefahren ist, dürfen dann auch ein- und nachgetragen werden.
Mit der Aktion soll sichtbar werden, wie viele Menschen bereits mit dem Fahrrad unterwegs sind und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – daher sollten auch die mitmachen, die sowieso immer Rad fahren. Menschen, die bisher nicht oder wenig radeln, können direkt erfahren, was alles auch mit dem Rad geht.

Mit der Aktion erhöhen wir den Druck gegenüber der Politik, dem Fahrrad mehr Raum in den Straßen zu geben. Natürlich macht die Aktion auch Spaß, der Wettbewerb spornt an – und es gibt sogar etwas zu gewinnen. In diesem Jahr verlosen wir unter allen Teilnehmenden, die für das HAW-Team mindestens einen Kilometer eingetragen haben, 75 wirklich leckere Müslis aus einer sozialen und regionalen Müslirösterei.

Mit der Aktion erhöhen wir den Druck gegenüber der Politik, dem Fahrrad mehr Raum in den Straßen zu geben. Natürlich macht die Aktion auch Spaß, der Wettbewerb spornt an – und es gibt sogar etwas zu gewinnen.

Andrea Kupke, Department Informations- und Elektrotechnik, Labor für Signalverarbeitung

Gemeinsam mit Kolleg*innen organisieren Sie die Stadtradeln-Aktion. Welche Aufgaben gehören dazu und was ist Ihre Motivation sich hierfür zu engagieren?
Ich bin überzeugt davon, dass das Fahrrad das Verkehrsmittel der Mobilitätswende ist, die wir dringend brauchen - für mehr Platz für Menschen, bessere Luft und weniger Tote und Verletzte. Das Stadtradeln ist ein kleiner Baustein dabei, mehr Menschen davon zu überzeugen.

Nach der Anmeldung des Teams besteht unsere Aufgabe darin, die Aktion zu bewerben. Es wäre großartig, wenn alle Teilnehmenden ihre Kommilitonen oder Kolleg*innen darauf aufmerksam machen würden.

Als Vielfahrerin kennen Sie die Radweg-Situation in Hamburg sicher bestens? Entwickelt sich die Stadt zu einer Fahrradstadt oder ist da noch sehr viel Luft nach oben?
In den letzten Jahren hat sich sehr viel getan fürs Rad. Der Blick in andere nicht nur europäische Metropolen zeigt allerdings, dass es sehr viel schneller und mutiger voran gehen könnte, damit sich Radfahrende sicher und wohlfühlen und immer mehr Menschen das Auto stehen lassen. Woanders tut sich viel mehr in Richtung Tempo 30 und breiten Spuren fürs Rad durch Reduzierung von Fahrspuren. In Hamburg werden noch immer sechsspurige Straßen saniert – und der holprige Radweg bleibt erst einmal, wie er ist. Die Behörden dimensionieren Straßen weiterhin so, dass der Autoverkehr gut fließt, und Anwohnende kämpfen um den Erhalt jedes Parkstandes – hier muss eine Umverteilung des Platzes erfolgen.

Ich bin überzeugt davon, dass das Fahrrad das Verkehrsmittel der Mobilitätswende ist, die wir dringend brauchen - für mehr Platz für Menschen, bessere Luft und weniger Tote und Verletzte. Das Stadtradeln ist ein kleiner Baustein dabei, mehr Menschen davon zu überzeugen.

Andrea Kupke, Department Informations- und Elektrotechnik, Labor für Signalverarbeitung

Was ist unsere Bestleistung bei der Aktion bisher als HAW Hamburg Team?
Unsere Kilometerleistung und Teamgröße in 2018 sind in Hamburg bis jetzt die Rekorde. Wir radelten 51.402 km mit 270 Menschen, beides brachte dem HAW-Team Gold. Die Konkurrenz kommt diesen Rekorden allerdings jedes Jahr näher, daher brauchen wir jetzt jede*n im Team, wenn auch nur für wenige Kilometer!

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen und die Anmeldung zur Aktion finden Sie auf der Website der HAW Hamburg. Zudem finden Sie auf der Website ein Interview mit den Organisator*innen des Stadtradelns an der HAW Hamburg und mit Teilnehmenden.

Interview: Aleksandra Doneva

Kontakt

Mehr Infos zum Stadtradeln auf der Website der HAW Hamburg.

x