KOMWEID – Kompetenzen weiterentwickeln im digitalen Wandel
Die HAW Hamburg stellt sich als Bildungsorganisation der digitalen Transformation des Lehrens, Lernens und Prüfens und will die Kompetenzentwicklung ihrer Mitglieder, insbesondere der Studierenden, im digitalen Wandel fördern. Das Projekt KOMWEID stellt die konsequente Orientierung an Kompetenzen für die Teilhabe und Gestaltung einer digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt, d.h. die ganzheitliche Kompetenzweiterentwicklung der Studierenden, in den Mittelpunkt.
Die Hochschule plant in ihrem Projektvorhaben, die Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis mit der curricularen Entwicklung und der strategisch-strukturellen Rahmung auf der organisationalen Ebene konsequent zu verschränken. Kompetente Lehrende und Lehren, Lernen und Prüfen unterstützende Akteur*innen sind dabei unverzichtbar, da sie durch ihr abgestimmtes Handeln das selbstverantwortliche Lernen der Studierenden unmittelbar fördern und begleiten.
Um innovative und zukunftsfähige Studiengänge zu implementieren, erfolgt in den Curriculumentwicklungsprozessen die Verschränkung der Kompetenzen und Studieninhalte für den digitalen Wandel mit den Möglichkeiten der Nutzung digitaler Szenarien (z.B. Blended Learning, Kollaborationsformen, Projektlernen) sowie digitaler Werkzeuge, wie der Lern-Plattformen EMIL/Moodle und ERNA/Mahara, sowie einem neu zu implementierenden Medienserver für die kontinuierliche Verbesserung von Lehren, Lernen und Prüfen. Die dafür notwendige (digitale) Infrastruktur sowie der Support werden konsequent mitbedacht und weiterentwickelt.
Die Umsetzung des Projektvorhabens findet vor Ort in den Departments und Fakultäten statt.
Dialog und Vernetzung werden durch übergreifende wirkungsreflektierende Formate gefördert, sodass die Vorhaben in die gesamte Hochschule wirken und dazu beitragen, die erreichten Entwicklungen auch strukturell und nachhaltig, z.B. in Prüfungsordnungen, Prozessen und Strukturen zu verankern.
Kompetenzen weiterentwickeln im digitalen Wandel, kurz KOMWEID, ist ein Projekt der Vizepräsidentin für Studium, Lehre sowie Gleichstellung, Prof. Dr. Monika Bessenrodt-Weberpals und Prof. Dr. Olga Burkova, Vizepräsidentin für Digitalisierung. Es wird im Programm Hochschullehre durch Digitalisierung stärken von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre vom 1.8.2021 bis zum 31.07.2024 gefördert.
KOMWEID Handlungsfelder
Curriculumentwicklung
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Zentral für Veränderungen im Lehren, Lernen und Prüfen sind die kompetenzorientierten Curricula und Modulbeschreibungen der Studiengänge als konzeptionelle Grundlage für die Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis. Sie bilden für Studierende, Lehrende und die Lehren, Lernen und Prüfen unterstützenden Akteur*innen zudem einen Kommunikationsrahmen, um sich mit Lerninhalten und Learning Outcomes, Studienanforderungen, Erwartungen an studentisches Lernen und Lehrsettings sowie der Prüfungsgestaltung auseinanderzusetzen. Sie sind der Referenzrahmen für studiengangsbezogene Diskurse zur Qualität der Lehre. Ziel dieses Handlungsfelds ist die Ausrichtung von vier exemplarischen Curricula auf Kompetenzen im digitalen Wandel. Voraussetzung ist ein gemeinsames Verständnis von digitaler Kompetenz, das im Verlauf des Projektes als “HAW-Framework Digitale Kompetenz” entwickelt wird.
Zudem wird das Studiengang-Monitoring enger mit den Curriculumentwicklungsprozesse verzahnt, um hierdurch Aufschlüsse und Hinweise für Veränderungen in den Curricula der Studiengänge zu bekommen.
Weiterentwicklung der Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis
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Je nach Anliegen werden einzelne Lehrende oder Teams unter Beteiligung von Studierenden in der Weiterentwicklung ihrer Lehrveranstaltungen im Hinblick auf ihre digital gestützte Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis begleitet. Im Fokus stehen die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Studierenden sowie didaktische Szenarien, die das selbstverantwortliche und aktive Lernen fördern. Im Sinne des Constructive Alignments kann sich dies auf die Entwicklung eines ganzen Moduls oder auf den didaktisch begründeten Einsatz von digitalen Medien und Tools im Präsenz- und Selbststudium (einschließlich hybrider Formen) beziehen. Ausdrücklich werden auch studentische Impulse zur Veränderung der Lehr-, Lern-, und Prüfungspraxis unterstützt.
Weiterentwicklung der Lehr-, Lern- und Prüfungsinfrastruktur
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Die digitale Lehr-, Lern- und Prüfungsinfrastruktur und personelle Supportstrukturen bilden die Voraussetzungen für die innovative Gestaltung digitaler Lehr-, Lern-und Prüfungsszenarien. Die vorhandenen Lernplattformen EMIL/Moodle und ERNA/Mahara werden durch die Integration neuer Plugins und Anwendungen an die Bedarfe von Studierenden und Lehrenden angepasst. Grundlegend ist dabei ein Medienserver, der unter anderem durch die Anbindung an das vorhandene Learning-Management-System den Einsatz digitaler Lehr-Lernmaterialen (u.a. Videos) ermöglicht. Als Unterstützung und im Sinne der Nachhaltigkeit entstehen Dokumentationen und Handreichungen zu neuen Anwendungsszenarien für die Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis, womöglich als OER.
Organisationales Lernen, Dialog, Vernetzung, Wirkungsreflexion
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Die Innovationen in den Curricula, der Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis sowie der Governance, den Prozessen und Zusammenarbeitsformen zwischen bestehenden und Projektstrukturen sollen hochschulweit wirken und nachhaltig verankert werden. Voraussetzung dafür ist eine wirkungsorientierte Perspektive auf die Veränderungen, d.h., dass zu allen Handlungsfeldern eine kontinuierliche partizipative Wirkungsreflexion stattfindet. Passende Dialog- und Vernetzungsformate werden entwickelt, in denen Erfahrungen zur Wirkung, Wirkungsweise und Wirksamkeit reflektiert und auch externe Expert*innen/Critical Friends einbezogen werden. Damit wird die Voraussetzung für organisationales Lernen, die Identifikation von Qualifizierungsbedarfen und die Verankerung der Veränderungen (z.B. curricularer Entwicklungen in Studiengangs- und Prüfungsordnungen, Verstetigung erfolgreicher agiler Strukturen und Prozesse) geschaffen. Gleichzeitig bedarf es eines begleitenden OE-Prozesses, um alle relevanten Stakeholder der HAW Hamburg einzubeziehen und eine nachhaltige Wirkung des Projektvorhabens zu erreichen.
Projektbegleitend wird ein begleitender Organisationsentwicklungsprozess durchgeführt, in den alle relevanten Stakeholder der HAW Hamburg einbezogen werden. Ziel ist es eine nachhaltige Wirkung des Projektvorhabens zu erreichen und Prozesse und Strukturen des digitalen Lehrens, Lernens und Prüfens an der HAW Hamburg insgesamt weiterzuentwickeln.
KOMWEID Werte und Prinzipien
Studierendenzentrierung und studentische Partizipation
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Die Curriculum- und Lehrentwicklung sowie die Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis orientieren sich konsequent an den Studierenden, ihren Lernprozessen und ihrem Kompetenzerwerb. Diese Studierendenzentrierung fördert und fordert eine selbstverantwortliche Lernpraxis von Studierenden. Als Haltung und Kultur drückt sie sich darin aus, dass Studierende Lehre aktiv mitgestalten und Lehren, Lernen und Prüfen durch gemeinsame Reflexionsprozesse mit Lehrenden weiter#entwickeln.
Die Studierenden werden als studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte in den Handlungsfeldern beschäftigt. Sie werden zudem als aktive Gestalter*innen des Themas Kompetenzen im digitalen Wandel an der HAW Hamburg einbezogen.
Agilität und Offenheit
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Die Umsetzung des Projektvorhabens orientiert sich an der Prämisse der Agilität. Sie wird als Mindset (being agile) verstanden, welches sich u.a. in den Werten der Offenheit, des Voneinanderlernens und der Fehlertoleranz ausdrückt. Agilität zeigt sich z.B. in Kollaboration und Studierendenzentrierung, wo flexibel, antizipativ und initiativ Neues ausprobiert wird (doing agile).
Wirkungsreflexion
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Die kontinuierliche Wirkungsreflexion ist inhärenter Bestandteil der Arbeitsweise im KOMWEID Projekt. Es werden Formen der Selbst- und Fremdreflexion, der qualitativ-interpretativen Evaluation und Selbstbeforschung der Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis erprobt und umgesetzt.
Voneinander lernen, Kollaboration, Dialog und Vernetzung
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Curricula- und Lehr-, Lern- und Prüfungsentwicklung einschließlich der Wirkungsreflexion werden kollaborativ von Studierenden, Lehrenden, Absolvent*innen und Praxispartner*innen durchgeführt. Formate und Angebote des Dialogs und der Vernetzung fördern die Weiter#Entwicklung fachspezifischer und fachübergreifender Kompetenzen im digitalen Wandel.
Interdisziplinarität und Interoperabilität
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Interdisziplinärer Austausch und eine vielfältige Zusammensetzung der an Lehren, Lernen und Prüfen Beteiligten sind ein entscheidender Faktor zukunftsgerichteter Curricula. Studierende erfahren und reflektieren Interdisziplinarität durch aufeinander bezogene curriculare Elemente in Studiengängen und Organisationseinheiten der HAW Hamburg und eine entsprechende Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis, in der sie interdisziplinäre Projekte im digitalen Wandel bearbeiten.
Chancengleichheit
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Bei der Gestaltung der Curricula sowie Lehr-, Lern- und Prüfungsszenarien wird die Vielfalt der Studierenden berücksichtigt und Diversität als integraler Bestandteil akademischer Kompetenzorientierung betrachtet, entsprechend der Diversity-Vision (2020) der HAW Hamburg.
Nachhaltigkeit
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Die Veränderungen werden mit dem Anspruch der personellen (z.B. Personalentwicklung), strukturellen (z.B. Studiengangentwicklung), und kulturellen Nachhaltigkeit (z.B. Veränderungen von Haltungen und Handlungen mit Bezug auf Werte wie Fehlerfreundlichkeit, Experimentierfreudigkeit und Kollaboration) initiiert.