Geschlechtergerechtes Formulieren
Eine wertschätzene Ansprache und Sichtbarkein für alle Personengruppen - das hat sich HAW Hamburg als Ziel gesetzt. Dafür hat die Hochschule 2019 die "Grundsätze zum geschlechtergerechten Formulieren" festgelegt.
Warum geschlechtergerechte Sprache wichtig ist
Stern, Doppelpunkt oder Unterstrich: Wie gendere ich?
Und wenn die gewünschte Anrede nicht bekannt ist?
Weiterführende Tipps zu sensibler Sprache
In unseren Veröffentlichungen lesen Sie mehr zum Thema
Warum geschlechtergerechte Sprache wichtig ist
Mit Sprache beschreiben wir unsere Umwelt und treten mit anderen Menschen in Verbindung. Dabei hören andere vor allem, was wir sagen, und nicht unbedingt, was wir meinen.
So macht Sprache Vielfalt und Gleichberechtigung sichtbar
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Sprechen wir zum Beispiel von Professoren, denken viele Menschen an männliche Personen - auch wenn weibliche Professorinnen mitgemeint sein können. Das macht z.B. Frauen in diesen Positionen unsichtbar und trägt zu Chancenungleichheiten und begrenzenden Geschlechtervorstellungen bei. Nicht-binäre und inter* Personen, die sich zwischen oder außerhalb der Geschlechter Frau und Mann verorten, werden oft gar nicht mitgenannt und fühlen sich daher selten angesprochen. Deshalb ist es wichtig geschlechtergerechte Formulierung zu verwenden, denn das macht die Vielfalt und Gleichberechtigung der Geschlechter hörbar, wodurch diese auch eher mitgedacht werden. Das kann eine Umstellung sein, denn die Deutsche Sprache geht immer noch vom Generischen Maskulinum aus.
Stern, Doppelpunkt oder Unterstrich: Wie gendere ich?
Binnen-I, Bindestrich oder Schrägstrich: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Vielfalt von Geschlechtern sichtbar zu machen. Bislang hat sich noch keine Schreibweise final durchgesetzt.
Das empfiehlt der Bund
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Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik empfiehlt auf Grundlage einer umfangreichen Studie das Gendern mit dem Gender*.
Das empfiehlt die HAW Hamburg
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Die HAW Hamburg hat ebenfalls bestimmte Grundsätze zum geschlechtergerechten Formulieren festgelegt. Diese besagen, dass in allen Texten und Formularen eine geschlechtergrechte Schreibweise umgesetzt werden soll. Dafür empfiehlt die Hochschule entweder geschlechtsneutrale Formulierung zu verwenden oder die Vielfalt der Geschlechter mit dem Gender* sichtbar zu machen. Die beiden Varianten haben unterschiedliche Wirkungen. Mit einer neutralen Formulierung wie zum Beispiel Studierende wird dem Geschlecht weniger Wichtigkeit eingeräumt. Mit dem Gender* wie in Professor*innen wird die Vielfalt der Geschlechter bewusst gemacht. Nähere Informationen, wann sich welche Variante anbietet, wird ebenfalls in den Grundsätzen zum geschlechtergerechten Formulieren erklärt. Warum die HAW Hamburg den Gender* für geschlechtergerechte Formulierungen empfiehlt, können Sie hier nachlesen.
Und wenn die gewünschte Anrede nicht bekannt ist?
Kein Problem! Es gibt einfache Möglichkeiten, die bevorzugte Anrede einer Person respektvoll zu erfragen und damit und damit umzugehen, wenn diese noch nicht bekannt ist. Sind die Pronomen oder die gewünschte Anrede einer Person nicht bekannt oder hat sich die Person explizit mit Vor- und/oder Nachname vorgestellt, sollte die Ansprache auch mit den Namen erfolgen. So kann verhindert werden, dass ein falsches Pronomen oder die falsche Anrede verwendet werden und eine Person möglicherweise verletzt wird.
Vorgehensweise im E-Mail-Verkehr
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In E-Mails lässt sich als Alternative zu dem üblichen "Guten Tag Frau /Herr Muster" der Vor- und Nachname zur Anrede verwenden. Also zum Beispel: "Guten Tag Monika Muster" oder auch "Sehr geehrte*r Monika Muster". In der E-Mail Signatur können außerdem die eigenen Pronomen mitgeteilt werden - mit der Bitte an das Gegenüber, die gewünschte Anrede in der Antwortmail zu nennen. Eine Signatur könnte zum Beispiel so aussehen:
Alex Muster
Projektmitarbeiter*in Antidiskriminierung und Diversity
Pronomen they / their - Anrede mit Vor- und Nachnamen
Teilen Sie mir gerne mit, wie ich Sie ansprechen soll.
HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG
Stabsstelle Gleichstellung
Anrede in Formularen, Stellenausschreibungen und Bewerbungsverfahren
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Auch bei der Gestaltung von Formularen, Stellenausschreiben oder in Bewerbungsverfahren ist es wichtig, die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten und Pronomen zu berücksichtigen. So wird Menschen, die sich außerhalb des binären Geschlechtssystems verorten, verdeutlicht, dass ihre Bewerbungen willkommen sind und sie in einem möglichen Bewerbungsgespräch mit der gewünschten Anrede angesprochen werden. Praktische Tipps zur inklusiven Gestaltung finden Sie im 3. Absatz der "Grundsätze zum geschlechtergerechten Formulieren".
Weiterführende Tipps zu sensibler Sprache
Unsere Sprache ist im Wandel. Neue Begriffe entstehen, andere sind nicht mehr zeitgemäß. Diese Veränderungen können zu Verunsicherungen führen. Dafür gibt es Wörterverzeichnisse und -erklärungen, die dabei helfen können, neu entstandene Begriffe und geschlechtergerechte Formulierungen kennen- und anwenden zu lernen.
Diese Seiten helfen Ihnen
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- Im Wörterverzeichnis der Neuen deutschen Medienmacher*innen finden Sie Formulierungshilfen und alternative Begriffe, um die diverse Lebensrealität in Deutschland sprachlich abzubilden.
- Auf der Seite Was ist Gender? erfahren Sie mehr über wissenschaftliche Konzepte zu dem Begriff Gender und die Bedeutung von Geschlecht in unserer Gesellschaft.
- Amnesty International bietet Begriffserklärungen an, die nicht nur geschlechterinklusives Formulieren nahebringen, sondern auch anti-rassistische Sprache aufzeigen.
- Auf der Seite Genderleicht werden darüber hinaus die neun bekanntesten Formen geschlechtergerechter Schreibweisen vorgestellt und mit Beispielen veranschaulicht. Sie erhalten Erkklärungen, Schreibtipps und Formulierungshilfen rund um das Thema geschlechterinklusiver Formulierungen.
- Das Wörterbuch von Geschickt Gendern bietet Ihnen alphabetisch sortierte Vorschläge und Inspirationen, wie männliche Begriffe ganz einfach geschlechtsneutral formuliert werden können. Alternativ stellt auch das Gender-Wörterbuch von wort-suchen.de gendergerechte Formulierungen für mehr als 4000 Begriffe und weitere nützliche Inhalte bereit.
In unseren Veröffentlichungen lesen Sie mehr zum Thema
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